Isar Aerospace mit Hauptsitz in Ottobrunn/München ist ein privat finanziertes Raumfahrtunternehmen, das Trägerraketen für den Transport von kleinen und mittleren Satelliten sowie Satellitenkonstellationen entwickelt und baut. Entstanden ist das Unternehmen 2018 als Ausgründung der Technischen Universität München, mit dem Ziel, den Weltraum als Plattform für Zukunftstechnologien und Wettbewerbsfähigkeit zu erschließen und die Eintrittsbarrieren in die Raumfahrt zu senken.
Kleinsatelliten stellen eine wichtige Infrastruktur für unser tägliches Leben zur Verfügung, beispielsweise für globales Highspeed-Internet oder um Erdbeobachtungsdaten im Kampf gegen die Erderwärmung zu sammeln.
Seit der Gründung ist Isar Aerospace auf ein Team aus über 250 Mitarbeiter aus rund 40 Nationen gewachsen und ist an Standorten in Deutschland, Schweden und Norwegen aktiv. Das Unternehmen setzt auf einen pragmatischen Engineering-Ansatz, eine stark automatisierte Fertigung und ein effizientes Design, um Startfrequenzen zu erhöhen und die Kosten pro Raketenstart erheblich zu reduzieren.
So werden neueste Technologien wie additive Fertigung für Triebwerke, Carbonfaser für Raketentanks oder ein neuer, umweltfreundlicherer Treibstoff eingesetzt. Ebenso wird die gesamte Elektronik und Software intern entwickelt, um somit schnelle Entscheidungen ermöglichen zu können.
Bei der Entwicklung der Spectrum-Trägerrakete legt Isar Aerospace besonderen Wert auf eine unternehmenseigene Wertschöpfungskette. Sie umfasst alles vom Konstruktionsdesign über die hochautomatisierte Fertigung und Systemtests auf eigenen Testanlagen bis hin zum Start vom exklusiven Raketenstartplatz. Dies ermöglicht ein Höchstmaß an Flexibilität, unübertroffene Geschwindigkeit und maximale Autonomie. Satellitenhersteller können daher deutlich flexibler, öfter und kostengünstiger Starts mit dem Münchner Startup in den Weltraum buchen. Zu den Kunden zählen unter anderem Branchengrößen wie Airbus Defence and Space, die Europäische Weltraumbehörde ESA, oder Startups wie OroraTech.
In den letzten Jahren konnte das Unternehmen rund 150 Millionen Euro Risikokapital von privaten Investoren einsammeln und ist somit bis zum Erststart der Spectrum-Rakete finanziert. Diese wird 2023 vom eigenen Startplatz in Andoya, Norwegen abheben und dabei bereits erste Kleinsatelliten in die Erdumlaufbahn befördern.