Jobmessen bringen Arbeitgeber und Arbeitssuchende zusammen, und zwar auf eine lockere und eher ungezwungene Art und Weise. Dennoch besitzen unsere Jobmessen durchaus einen ernsten Hintergrund. Die anwesenden Unternehmen sind auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern und wenn Sie auf Jobsuche sind, möchten Sie das Unternehmen finden, welches zu Ihnen passt, Ihrem Jobprofil entspricht und Sie auf der Karriereleiter weiterbringt.
Bei einem persönlichen Gespräch können die Weichen bereits gestellt werden. Sie werden recht schnell merken, ob das Unternehmen zu Ihnen passt und der anderen Seite wird es nicht anders ergehen. Folgender Ratgeber klärt Sie darüber auf, wie Firmengespräche auf Jobmessen ablaufen und wie Sie sich dabei in möglichst gutem Licht präsentieren.
Warum lohnen sich Bewerbungsgespräche auf Jobmessen?
Der Besuch von Jobmessen und das dortige Gespräch am Messestand ist der schnellste, einfachste und unbürokratische Weg, um mit Ihrem Wunschunternehmen in Kontakt zu treten.
Wenn Sie Arbeit suchen oder sich beruflich verändern wollen, ist das Firmengespräch auf einer unserer Jobmessen ebenso eine Option, wie für Schulabgänger, Studenten und Berufseinsteiger. Das Firmengespräch ist eine Möglichkeit der gezielten Kontaktaufnahme für jedermann, ganz gleich, ob Sie ein Praktikum oder eine Trainee-Maßnahme absolvieren möchten oder auf der Suche nach einer Festanstellung sind.
Wie lässt sich das passende Unternehmen für ein Bewerbungsgespräch finden?
Hierbei sollten Sie gezielt vorgehen und eine Vorauswahl treffen. Es bringt Ihnen leider reichlich wenig, wenn Sie auf gut Glück die Messe besuchen und dort wahllos bei Firmen um Gespräche bitten. Im Vorfeld können Sie alle ausstellenden Unternehmen auf unserer Webseite anschauen. Zu jedem Unternehmen gibt es dort eine kurze Beschreibung und einen Link zu deren Website wo Sie weitere Informationen finden.
Wir werden uns in diesem Ratgeber auf das Vorgehen beim Besuch des Karrieretages konzentrieren. Da es aber zahlreiche Parallelen zwischen persönlichem Firmengespräch und dem eigentlichen Bewerbungsgespräch gibt, lohnt es sich in jedem Fall weiterzulesen, um sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen.
Haben Sie bei näherer Recherche ein für Sie interessantes Unternehmen bzw. eine konkrete Stellenausschreibung gefunden, verschaffen Sie sich einen Einblick in Daten und Fakten des Unternehmens. Am Messestand können Ihnen diese Informationen helfen, Ihr Interesse an dem Unternehmen zu unterstreichen.
Dabei wird niemand von Ihnen verlangen, die Umsatzzahlen der letzten fünf Jahre aus dem Ärmel zu schütteln. Es bietet sich jedoch an, anhand von Presseveröffentlichungen über die aktuelle Entwicklung des Unternehmens informiert zu sein. Wenn Sie nichts dergleichen finden können, schauen Sie sich die Unternehmenspräsentation im Internet an und lesen sich in Geschichte und Leitbild des Unternehmens ein.
Wie lässt sich ein Termin für ein persönliches Bewerbungsgespräch vereinbaren?
Haben Sie sich für ein Wunschunternehmen entschieden, raten wir in jedem Fall vorab zu einer Terminvereinbarung. Dies ist nicht immer eine einfache Aufgabe, besonders Großunternehmen sind beinahe hoffnungslos überlaufen. Um vorab einen Termin auf der Messe zu erhalten, sollten Sie versuchen, in Erfahrung zu bringen, welche Vertreter des Unternehmens vor Ort anwesend sein werden. Diese lassen sich bevorzugt über Netzwerke wie LinkedIn oder Xing kontaktieren. Bei kleineren Unternehmen dürfte es kein Problem darstellen, sich per Telefon zu einem geeigneten Gesprächspartner durchzufragen und den Termin zu vereinbaren und sich diesen bestätigen zu lassen.
Was gilt es, vor dem Besuch der Jobmesse zu bedenken?
Damit das Firmengespräch auch wirklich zum Erfolg wird und Sie statt nervös und planlos vor Ort zielgerichtet und organisiert vorgehen, ist die Vorbereitung des Messebesuchs unerlässlich.
Persönliche Ziele abstecken
Vorab sollten Sie festlegen, welche Ziele Sie verfolgen. Welche Unternehmen interessieren Sie? Mit welchen Unternehmen möchten Sie ins Gespräch kommen? Was möchten Sie dabei erreichen?
Reihenfolge festlegen
Die Zeit ist zu knapp, um sich planlos auf einer Jobmesse zu bewegen. Ist es Ihnen gelungen, im Vorfeld bereits Gesprächstermine zu vereinbaren, steht auch die Anzahl der Stände fest, welche Sie besuchen möchten. Wer auf gut Glück unterwegs ist, sollte vorab einen Messerundgang festlegen. Wichtige Unternehmen sollten dabei möglichst am Anfang des Rundgangs stehen, denn am Vormittag sind die Personaler meist zugänglicher und aufnahmefähiger als gegen Ende der Veranstaltung.
Zeitplan aufstellen
Setzen Sie sich das Zeitfenster nicht zu eng. Es lässt sich nicht immer genau planen, wie lange ein Firmengespräch dauern wird und Sie sich an einem Messestand aufhalten werden. Um Stress zu vermeiden, planen Sie mindestens 30 Minuten für jedes Firmengespräch ein.
Auf dem Karrieretag sind nicht selten sehr viele Unternehmen aus einem recht weitläufigen Einzugsgebiet präsent. Ein planloser Messebesuch wäre denkbar ungünstig. Sie sollten die Unternehmen vorab in jedem Fall selektieren und sich Wunscharbeitgeber vormerken, wo für Sie ein Einstieg denkbar wäre.
Während eines Besuchstages wird es möglich sein, etwa acht bis zehn Firmengespräche zu führen. Dies kann einen ersten Anhaltspunkt darstellen, um sich auf einige wenige Unternehmen zu konzentrieren, statt plan- und orientierungslos zwischen den Messeständen umherzuirren.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für wichtige Bewerbungsgespräche auf Jobmessen?
Hier gilt nicht unbedingt der Grundsatz: “Der frühe Vogel fängt den Wurm”. Ein Besuch am Vormittag hat natürlich den Vorteil, dass alle Beteiligten noch frisch sind. Auf der anderen Seite ist jeder Karrieretag gerade bis zum frühen Nachmittag sehr voll und die Unternehmensvertreter permanent in Gesprächen was sehr anstrengend ist. Wir empfehlen daher den Besuch des Karrieretags mindestens für die mittlere Zeit zwischen 12 und 16 Uhr zu planen, da gerade direkt nach Eröffnung jeder Veranstaltung der Andrang an den Ständen sehr hoch ist. Von Ihnen favorisierte Unternehmen sollten Sie, wenn möglich dann am frühen Nachmittag aufsuchen.
Ein Bewerbungsgespräch im Kurzablauf
- Die Vorstellung
- Der Gesprächsverlauf
- Die Verabschiedung
- Die Aufbereitung
Die Vorstellung
Stellen Sie sich immer zuerst mit Ihrem Namen vor. Im Gegenzug ist es wichtig, sich die Namen der oder des Gesprächspartners einzuprägen. Ist Ihnen dies nicht auf Anhieb gelungen, ist es kein Beinbruch, am Gesprächsende nochmals die Frage nach dem Namen des Gegenübers zu stellen und sich diesen zu notieren. Sie dürfen den Vertreter des Unternehmens auch gern nach seiner Visitenkarte fragen. Dies deutet auf ein konkretes Interesse an der Firma hin und erspart Ihnen, das Namensgedächtnis zu strapazieren.
Der Gesprächsverlauf
Im Gespräch sollten Sie sich kurz und knapp auf das Wichtigste konzentrieren. Bedenken Sie, die Zeit ist knapp und es handelt sich nicht um ein offizielles Bewerbungsgespräch. Verraten Sie Ihrem Gegenüber in einigen Sätzen etwas zu Ihrer persönlichen Situation und dem bisherigen beruflichen Werdegang. Niemand wird von Ihnen erwarten, den kompletten Lebenslauf zu rezitieren. Was dagegen zu erwähnen wäre, ist die derzeitige berufliche Situation und die Ziele, welche sie sich für die Zukunft gesteckt haben.
Vergessen Sie bei Ihrer Selbstdarstellung das Luftholen nicht und lassen auch den Personaler zu Wort kommen. Im Idealfall ergibt sich ein lockerer, ungezwungener Gesprächsverlauf. Jede Seite stellt für sie relevante Fragen und bekommt diese kurz und bündig, aber auch aussagekräftig beantwortet.
Die Verabschiedung
Während des Gesprächsverlaufs werden Sie feststellen, ob das Unternehmen und die Stellenausschreibung Ihren Vorstellungen entspricht. Daraus ergibt sich der abschließende Gesprächsverlauf. Haben Sie festgestellt, dass die Stelle Ihnen nicht zusagt, bedanken Sie sich für das Gespräch und verabschieden sich mit dem Hinweis, sich gegebenfalls nochmals zu melden.
Nach einem positiv verlaufenen Firmengespräch erkundigen Sie sich, ob Sie Ihre Bewerbungsunterlagen dem Unternehmensvertreter direkt aushändigen dürfen oder wohin die vollständige Bewerbung zu schicken ist. Meist verweisen die Unternehmen dann auf ihre Homepage und die Online-Bewerbung. Oftmals behalten die Unternehmen auch den Lebenslauf ein. Die Abgabe kompletter Bewerbungsunterlagen ist dagegen auf Jobmessen nicht üblich.
Die Aufbereitung
Mit der Aufbereitung des Jobmessebesuches sollten Sie nicht zu lange warten. Möglichst noch vor Ort werden erste Eindrücke festgehalten. Machen Sie sich möglichst nach jedem einzelnen Firmengespräch Notizen und halten dabei fest:
- Um welches Unternehmen handelte es sich?
- Wer war der Ansprechpartner?
- Um welche Stelle ging es konkret?
- Wie war der Gesprächsverlauf?
- Soll eine Bewerbung folgen oder entsprach der Job nicht den Vorstellungen?
Anhand dieser Gesprächsnotizen können Sie später alle einzelnen Termine nochmals Revue passieren lassen und bekommen zugleich den Kopf nach jedem absolvierten Firmengespräch wieder frei für den nächsten Gesprächstermin. Später nehmen Sie sich die einzelnen Notizen nochmals vor und legen fest, welche Unternehmen eine Bewerbung erhalten sollen. Greifen Sie dabei nicht zu einer Standardbewerbung, sondern gehen im Anschreiben konkret auf das Firmengespräch ein und konzentrieren sich auf Punkte, die bereits im Gespräch angesprochen wurden. So signalisieren Sie Interesse am Job und erscheinen glaubwürdig und seriös.
Sind Bewerbungsgespräche auf Jobmessen auch für Studenten interessant?
Wer noch studiert, hat sich häufig noch nicht zu 100 Prozent festgelegt, wohin seine Reise im Anschluss an das Studium gehen soll. Hierbei kann der Karrieretag eine wertvolle Hilfe darstellen. Dabei bietet es sich an, sich ganz zwanglos umzuschauen und Unternehmen gezielt anzusprechen. Es geht für Studenten zwar meist nicht primär bereits um spezielle Jobangebote, vielmehr aber um eine erste Orientierung. Wer sich für spezielle Unternehmen interessiert, kann nachfragen, ob diese Praktikums- oder Traineeplätze anbieten.
Welche Bewerbungsunterlagen sollten Sie mitbringen?
Diesen Punkt haben wir schon teilweise angesprochen. Keine Jobmesse sollte ohne Bewerbungsunterlagen besucht werden. Einige komplette Bewerbungsmappen sind Standard, wenn auch viele Unternehmen lediglich eine Kurzbewerbung wünschen und auf die Online-Bewerbung verweisen. Mit den kompletten Unterlagen sichern Sie sich ab und können jederzeit auf den Lebenslauf oder auf einzelne Zeugniskopien zurückgreifen, falls diese gewünscht werden. Bei kleineren Unternehmen oder Unternehmen mit speziellen Stellenausschreibungen kann es auch möglich sein, dass man Ihre gesamten Bewerbungsunterlagen einbehält.